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Einleitung

In der heutigen digitalen Welt spielen Bilder eine zentrale Rolle in unserer täglichen digitalen Umwelt und der Kommunikation. Um Bilder in digitalen Medien darzustellen, werden verschiedene Arten von Grafikformaten und Codierungen verwendet. In diesem Teil des Themas werden wir uns mit Rastergrafiken, digitaler Farbdarstellung und Vektorgrafiken beschäftigen.

Rastergrafiken

Definition

Eine Rastergrafik, auch Pixelgrafik (englisch raster graphics image), ist eine Form der Beschreibung eines Bildes in Form von computerlesbaren Daten. Rastergrafiken bestehen aus einer rasterförmigen Anordnung von so genannten Pixeln (Bildpunkten), denen jeweils eine Farbe zugeordnet ist. Die Hauptmerkmale einer Rastergrafik sind daher die Bildgröße (Breite und Höhe gemessen in Pixeln, umgangssprachlich auch Bildauflösung genannt) sowie die Farbtiefe.

Die einfachste Form einer Rastergrafik ist ein Schwarz/Weiss Bild, bei welchem jeder Pixel durch eine 0 (schwarz) oder eine 1 (weiss) dargestellt werden kann.![image-20241119083816286](file:///Users/claudiobrasser/Library/Application%20Support/typora-user-images/image-20241119083816286.png?lastModify=1760267290)

Etwas moderner, aber noch immer etwas veraltet aussehend sind Graustufenbilder: ![image-20241119084005124](file:///Users/claudiobrasser/Library/Application%20Support/typora-user-images/image-20241119084005124.png?lastModify=1760267290)

Der Inhalt dieser Datei als Text angezeigt, könnte in etwa so aussehen:

P2  
24 36   
255   
129 156 178 157 181 205 205 207 209 212 217  59  34  90 193 219 221 224 226 228 229 229 226 223  
168 174 182  85  66 181 209 211 213 215 209  28  34  31  70 217 221 223 225 227 228 228 226 222  
202 204 207 179  53  94 215 220 220 222 223  76  41  48  49 157 224 228 228 228 227 227 225 220  
218 219 222 225 110  39 119 221 224 225 227 111  48  37  58  84 228 232 232 230 231 231 229 224  
225 226 227 228 183  56  59 116 211 224 221 122  45  32  56  55 205 236 235 234 235 235 234 232  
228 228 230 229 225  96  38  64 105 200 223 147  57  38  47  48 135 235 235 233 231 229 228 230  
232 232 233 232 231 160  51  44  64  92 182 194  55  51  34  42 102 233 231 228 225 224 223 226  
236 237 235 234 235 225  85  52  43  52  58 165  81  50  29  49  89 232 233 230 228 228 228 230  
235 235 233 234 234 233 185  66  62  38  36 100 100  86  42  58  79 173 206 230 230 231 233 234  
233 233 231 232 234 232 231 158  62  43  57  77  86 117  43  66  63 105 141 191 231 224 232 232  
230 233 232 232 233 233 231 208  78  79  82  49  50  98  49  73  49  79  60 161 218 198 215 224  
231 231 232 233 234 234 233 228 130  87  66  50  36  48  69  77  26  87  56  89 156 105 149 209  
232 232 233 233 234 233 232 215  83  62  55  68  58  44  42  62  38  95  86  82  90  74  66 136  
235 234 233 233 234 231 229 138  58  51  61  55  64  58  47  57  41  84 108  91  69  77  75  64  
237 235 231 232 232 230 191  70  59  66  83  81  76  77  75  55  50  63  74  97  72  61  67  67  
235 234 233 231 230 229 147  77  78  70  54  62  78  84  74  86  50  60  59  78  82  55  64  58  
231 230 231 228 226 209 106  75  63  73  70  69  70  77  74  76  63  59  35  54  71  56  63  48  
229 230 230 228 226 185  96  65  64  65  43  63  68  69  69  48  57  61  37  39  34  47  60  58  
228 231 230 227 224 217 101  66  52  28  99  50  47  58  30  38  55  59  53  36  32  38  52  70  
228 228 226 222 219 216  91  77  42  63  90 109 106  76  43  41  58  56  51  33  31  38  48  59  
229 229 226 224 220 203 104  75  52  70  59  71  66  64  55  64  55  64  58  20  29  24  37  50  
235 235 231 229 228 201  94  66  51  51  60  60  71  64  56  61  55  57  50  31  25  27  30  54  
236 237 235 235 234 202  91  73  52  62  70  69  63  53  53  66  57  68  48  37  22  26  26  44  
230 230 230 233 234 187 101  84  60  59  57  60  51  49  47  65  58  56  40  41  29  20  30  46  
223 223 224 228 229 226 176 191 111  49  55  64  53  53  60  61  51  33  25  32  33  23  33  41  
221 223 223 225 227 238 246 243 219  93  49  50  50  41  61  69 194  68  21  30  31  32  25  34  
226 228 226 226 227 243 244 236 233 184  71  42  43  65  65 200 228 222  63  31  32  36  33  26  
231 231 229 227 225 235 199 221 214 166 129  58  62  69 206 232 230 229  95  42  37  30  30  19  
226 226 224 224 230 191 136 115 177 148 147  57  69 184 228 230 232 237 163  36  35  31  26  21  
218 225 225 231 237 139  70  49 112 152  90  44 188 233 234 231 230 230 226 104  31  24  22  18  
225 233 230 229 235 207  64  51  67  92 124 175 235 237 237 232 230 228 226 224  91  21  20  19  
221 224 220 213 219 217 193  86  91 211 227 230 234 235 230 226 223 227 233 232 219  58  29  25  
215 216 217 219 221 222 221 223 227 226 226 227 227 218 221 222 217 223 228 225 226 119  32  30  
223 222 224 224 228 225 221 220 223 221 218 216 217 212 214 218 215 216 219 220 222 146  37  28  
211 213 211 212 225 225 223 218 216 213 208 207 216 217 219 220 221 224 225 222 223 181  43  28   
210 206 165 143 192 214 222 217 216 211 215 213 215 218 222 222 223 221 219 217 220 221  57  32

Schau dir den Text im Vollbildmodus genau an. Was erkennst du? welche Zahlen bedeuten wohl hell/dunkel?

Farbdarstellung am Computer

Für die digitale Verarbeitung müssen Farben in Zahlen umgewandelt werden. Das geschieht, indem die Farben in verschiedene Komponenten, sogenannte Farbkanäle aufgeteilt werden. Pro Pixel kann so die Intensität je Farbkanal als Zahl bestimmt werden. Eine einzelne Farbe eines Pixels ist also im Grunde genommen immer eine Farbmischung.

Die zwei wichtigsten Ansätze, wie diese Aufteilung in verschiedene Kanäle erfolgt, werden unten vorgestellt.

RGB-Farbmodell

Das RGB-Farbmodell basiert auf der Funktionsweise des menschlichen Auges. Dieses nimmt Farben mit Hilfe von drei Arten von sogenannten Zäpfchen wahr, die für Licht unterschiedlicher Wellenlängen empfindlich sind. So werden vom Menschen die Grundfarben Rot, Grün und Blau wahrgenommen.

img

Bild: Sgbeer, Wikimedia Commons

Diese Eigenschaft des Auges wird bei der additiven Farbdarstellung ausgenutzt, indem sich überlagernde Lichtquellen in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau verwendet werden. Durch die Regulierung der Helligkeit der einzelnen Lichtquellen können sämtliche Farben erzeugt werden.

Dieses Farbmodell kommt überall dort zum Einsatz, wo Licht verwendet wird, um ein Bild zu erzeugen, insbesondere bei Bildschirmen und Videoprojektoren («Beamer»). Die Farben auf einem Bildschirm werden erzeugt, indem drei nahe beieinanderliegende Leuchtdioden in den Farben Rot, Grün und Blau in unterschiedlicher Helligkeit leuchten. Ein solches Trio von Leuchtdioden wird Pixel genannt.

img

Bild: 10binary, Openclipart

img

Bild: Kallerna, Wikimedia Commons. Hier sieht man eine sehr stark vergrösserte Aufnahme eines Monitors. Die drei Lämpchen (RGB) nebeneinander ergeben jeweils ein Pixel, also ein Farbpunkt auf dem Monitor.

Umgekehrt kann man bei einem Bild die Rot-, Grün- und Blauanteile jedes Bildpunkts bestimmen. Man sagt, dass man das Bild in Rot-, Grün- und Blaukanal aufteilt:

![image-20241119085806839](file:///Users/claudiobrasser/Library/Application%20Support/typora-user-images/image-20241119085806839.png?lastModify=1760267290)

Bild: mygymer

Im RGB-Farbsystem wird eine Farbe definiert, indem die Helligkeit der Rot-, Grün- und Blauanteils durch eine Zahl zwischen 0 und 255 ausgedrückt wird.

Um eine Farbe binär darzustellen, werden die binären Darstellungen der Zahlen für Rot, Grün und Blau nacheinander aufgeschrieben. So hat beispielsweise die Farbe mit den RGB-Werten 255, 220, 150 und die binäre Darstellung 11111111 11011100 10010110.

Auf der folgenden Seite kann mit RGB Farben gespielt und gemischt werden: https://www.w3schools.com/colors/colors_rgb.asp

Farbbilder

Bei farbigen Bildern im RGB-Farbmodell werden pro Pixel die Werte der drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau gespeichert.

Dabei stehen für jeden Farbkanal (Rot, Grün, Blau) 8 Bit, also ein Byte zur Verfügung. Eine Farbe besteht also aus 3 Byte: `111100 001100 1111000

Wir erinnern uns an das Binärsystem und merken, dass mit 8 Bit eine Zahl zwischen 0 und 255 dargestellt werden kann. Ein Farbpunkt im RGB-Modell kann also auch so dargestellt werden:

(60, 12, 240)  
(R,  G,   B)

Wobei eine höhe Zahl in einem Kanal bedeutet, dass die Farbe einen hohen Anteil dieses Kanals hat.

Dateiformate

Um ein Bild zu speichern könnte man nun also für jeden Pixel einfach die drei Zahlen für Rot, Grün und Blau als Binärzahl speichern und alle diese Zahlen aller Pixel aneinanderreihen. Bei Bildern mit grosser Auflösung würde dies aber extrem viel Speicher benötigen. Hier kommen Dateiformate oder auch Bildcodierungen ins Spiel. Diese verwenden schlaue Programmierungen um Bilder mit weniger Speicherplatz zu speichern.

Codierungen können z.B. die Datenmenge reduzieren, in dem Sie grosse Flächen der selben Farbe zusammenfassen.

Typische Rastergrafikformate/Bildcodierungen sind:

  • JPEG: Ideal für Fotos, unterstützt Komprimierung, aber verliert Details.
  • PNG: Unterstützt Transparenz, verlustfreie Komprimierung, gut für Grafiken und Logos.
  • GIF: Unterstützt Animationen und Transparenz, hat jedoch eine begrenzte Farbpalette (256 Farben).

Komprimierung

Die meisten Dateiformate komprimieren die Daten. Das bedeutet, dass die Datenmenge reduziert wird. Wir unterscheiden dabei zwischen verlustfreier und verlustbehafteter Komprimierung.

Verlustbehaftete Komprimierung

Bei dieser Art der Komprimierung verliert das Bild an Qualität, es gibt einen Qualitätsverlust. Je nach Grösse des Bildes und Bildschirm, ist dieser für betrachtende Menschen jedoch kaum sichtbar und durch diese Art der Komprimierung kann normalerweise die Datenmenge erheblich reduziert werden.

Für die verlustbehaftete Speicherung von Pixelgrafiken wird meist das Format der Joint Photographic Experts Group (JPEG) verwendet, welches an den Dateiendungen .jpg oder .jpeg erkennbar ist.

Dazu wird ein komplexer mathematischer Algorithmus verwendet, welcher bewirkt, dass das ursprüngliche Bild nicht mehr genau Pixel für Pixel rekonstruiert werden kann. Der Algorithmus kann durch die Angabe der Qualität in Prozent beeinflusst werden. Affinity Foto kennt vier vordefinierte Qualitätsstufen. Die folgenden Bildausschnitte illustrieren, wie die Qualität und die Speichergrösse zusammenhängen:

![image-20241119090542980](file:///Users/claudiobrasser/Library/Application%20Support/typora-user-images/image-20241119090542980.png?lastModify=1760267290)

Bild: mygymer

Verlustfreie Komprimierung

Für die verlustfreie Speicherung von Pixelgrafiken gibt es verschiedene Formate mit unterschiedlichen Eigenschaften. Das Portable Network Graphics (PNG)-Format ist im Internet am meisten verbreitet. Es eignet sich beispielsweise für Bildschirmfotos und Grafiken für Webseiten oder Computerspiele.

Das folgende Beispiel zeigt links einen Baum als PNG-Grafik mit Transparenz gespeichert. Rechts ist das gleiche Bild als JPG-Grafik mit hoher Qualität gespeichert.

![image-20241119090825774](file:///Users/claudiobrasser/Library/Application%20Support/typora-user-images/image-20241119090825774.png?lastModify=1760267290)

Bild: mygymer, Durch die Speicherung als JPG-Grafik geht die Transparenz verloren, das Bild kann z.B. nicht mehr auf farbigen Folien verwendet werden.

Das veraltete Graphics Interchange Format (GIF)-Format kann nur 256 unterschiedliche Farben darstellen, ist aber weiterhin beliebt, weil es die Speicherung von mehreren Bildern pro Datei erlaubt, die von Browsern als Animation abgespielt werden.

Das Tagged Image File Format (TIFF) ist besonders bei Verlagen und Druckereien beliebt, da es das CMYK-Farbmodell unterstützt.

Datenmengen berechnen

Um die Datenmenge einer Rastergrafik zu berechnen, werden die folgenden Angaben benötigt:

WertZeichen
Breite des Bildes in Pixelb
Höhe des Bildes in Pixelh
Farbtiefe in Bytef

Die Anzahl der Pixel, auch Auflösung genannt, wird aus der Breite $b$ und Höhe $h$ des Bildes in Pixel berechnet. Die Farbtiefe gibt an, welche Datenmenge für die Darstellung der Farbe eines Pixels benötigt wird.

Die benötigte Datenmenge zur Darstellung eines Bildes ergibt sich folglich aus der Multiplikation dieser drei Werte: $$
b⋅h⋅f
$$ Beispiel: Ein Bild mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixel (FullHD Auflösung, normaler Bildschirm) und der Farbtiefe 3 Byte (1 Byte pro Farbkanal) benötigt einen Speicherplatz von $$
1920 * 1080 * 3 = 6'220'800 Byte = 6.2MB
$$

Vektorgrafiken

Definition

Bei einer Vektorgrafik wird das darzustellende Bild aus geometrischen Objekten wie Linien, Kreise oder Rechtecken zusammengesetzt. Die einzelnen Objekte können einfarbig sein oder einen Farbverlauf haben, sowie teilweise transparent sein. img

Bild: https://informatik.mygymer.ch/base/?page=code/4-graphics/4-vector-graphics/

Wichtig: Es wird nun also nicht, wie bei einer Rastergrafik, jeder Pixel eingefärbt, sondern jede Form. Mehr dazu und Beispiele gleich.

Vector Vs Pixel Art

Vorteile von Vektorgrafiken

  • Skalierbarkeit: Vektorgrafiken können ohne Verlust der Bildqualität vergrößert oder verkleinert werden.
  • Dateigröße: Sie haben in der Regel eine kleinere Dateigröße im Vergleich zu Rastergrafiken, da sie keine Pixelinformationen speichern.

What's the difference between pixels and vectors? - Persoonlijk ...

Einsatz

Vektorgrafiken werden deshalb inarsbesondere für folgende Anwendungen eingesetzt:

  • Logos
  • Illustrationen
  • Symbole & Icons
  • Schriftarten
  • Strassen- und Landkarten

Formate und Beispiele

Das am meisten verbreitete Format für Vektorgraphiken ist .svg. Eine solche Datei enthält "Befehle", wie Formen angezeigt werden sollen:

Flagge

Erkennst du am Code, welche Flagge diese Vektorgraphik anzeigt? Tipp: <rect> zeigt ein Rechteck an, x/y sind die Position, fill die Füllfarbe. <svg> ... </svg> teilt dem Programm mit, dass der Inhalt eine Vektorgrafik ist.

Vektorgrafiken eignen sich also nicht für Fotos und Fotorealistische Darstellung, da mann alle Inhalte aus Formen und geometrischen Objekten darstellen muss.

Fazit

Die Codierung von Bildern und die Wahl des richtigen Grafikformats sind entscheidend für die Qualität und die Anwendung von Bildern in digitalen Medien. Rastergrafiken sind ideal für detailreiche Bilder, während Vektorgrafiken sich hervorragend für skalierbare Designs eignen. Das Verständnis von Farbdarstellung ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass die Farben sowohl auf Bildschirmen als auch im Druck korrekt wiedergegeben werden.****

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